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Adventskalender - Armurleopard

Vorkommen: Amur-Ussuri-Gebiet in China und Russland, Korea

Lebensraum: Mittelgebirge, Alpine Regionen

Kopf-Rumpf-Länge: 140 cm

Schwanzlänge: 50 cm

Gewicht: 40 - 60 kg

Nahrung: Hirsche, Kleinsäuger, Vögel, Reptilien, kleinere Carnivoren

Gefährdungsstatus: CR (vom Aussterben bedroht)

Aktuell 5 in Deutschland und 31 Haltungen in der EU gesamt. Eine Liste finden sie hier

Der Amurleopard (Panthera pardus orientalis) ist eine der seltensten Großkatzen der Welt und wird oft als das "Phantom der Taiga" bezeichnet. Diese unglaublich anmutigen Raubtiere durchstreifen die dichten Wälder im Grenzgebiet zwischen Russland und China, und obwohl sie leise und schwer zu entdecken sind, können sie mit einem Sprung von bis zu sechs Metern ganz schön Eindruck machen!

Steckbrief des Amurleoparden:

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Ein seltener Anblick: Lebensraum und Verbreitung

Der Amurleopard ist in den Laub- und Mischwäldern der russischen Fernostregion heimisch, insbesondere in der Amur-Region (was ihm auch seinen Namen verleiht) und Teilen Chinas. Diese Gegend ist geprägt von einem extremen Klima – heiße Sommer, aber kalte, schneereiche Winter. Zum Glück ist der Amurleopard gut angepasst: Er trägt ein dichtes, dickes Fell, das im Winter bis zu 7 cm lang werden kann. Sein Fell ist eines der am dichtesten gemusterten unter allen Leopardenarten, mit großen Rosetten, die ihn perfekt im Wald tarnen.

Leise Jäger der Taiga

Amurleoparden sind Einzelgänger und bevorzugen das Alleinsein. Sie jagen meistens nachts, um Konflikte mit anderen Raubtieren wie dem Sibirischen Tiger zu vermeiden. Ihre Beute jagen sie oft über weite Strecken und sind sehr geduldige Jäger – sie können stundenlang regungslos im Unterholz verharren, bevor sie blitzschnell zuschlagen. Ihr Lieblingsgericht? Das Reh! Sie reißen aber auch Wildschweine, Hasen und kleinere Säugetiere, wenn die Rehpopulation knapp ist.

Eine ihrer beeindruckendsten Fähigkeiten ist das Schleppen ihrer Beute. Sie tragen ihre erlegten Tiere oft auf Bäume, um sie vor anderen Raubtieren zu schützen. Und das ist keine leichte Aufgabe – ein erwachsener Amurleopard kann seine Beute, die oft so viel wiegt wie er selbst, über hohe Äste ziehen, wie ein echter Schwergewichtsheber der Katzenwelt!

Ein trauriger Rekord: Die seltenste Großkatze der Welt

Leider teilt der Amurleopard sich nicht nur mit dem Tiger seinen Lebensraum, sondern auch das Schicksal der Bedrohung durch den Menschen. Es gibt nur noch weniger als 100 wildlebende Amurleoparden auf der Welt. Diese katastrophale Zahl ist das Ergebnis jahrzehntelanger Wilderei, Lebensraumverlust und Nahrungsmangel. Die Menschen haben große Teile des Waldes abgeholzt, um Landwirtschaft zu betreiben, und die Leoparden wurden wegen ihres wunderschönen Fells gnadenlos gejagt. Dazu kommt, dass ihre Beutetiere durch Überjagung ebenfalls immer knapper werden.

Rettungsaktionen: Was tun Zoos und Naturschützer?

Die gute Nachricht ist: Es gibt Menschen, die sich intensiv um den Schutz dieser faszinierenden Tiere kümmern. In Russland wurde der „Land of the Leopard National Park“ eingerichtet, der etwa 60 Prozent des natürlichen Lebensraums des Amurleoparden abdeckt. Strenge Schutzmaßnahmen und Anti-Wilderer-Patrouillen haben bereits erste Erfolge gezeigt. Die Population des Amurleoparden ist in den letzten Jahren wieder leicht angestiegen – ein kleiner Hoffnungsschimmer!

Viele Zoos weltweit beteiligen sich ebenfalls an Schutzprogrammen. In europäischen und nordamerikanischen Zoos gibt es Zuchtprogramme, die darauf abzielen, den genetischen Pool der Amurleoparden zu erhalten und eventuell Tiere wieder in die Wildnis zu entlassen. Der Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) koordiniert diese Bemühungen in Europa, und auch die Amur Leopard and Tiger Alliance (ALTA) leistet bedeutende Arbeit, um den Lebensraum zu schützen und die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Zoos sind nicht nur ein sicherer Zufluchtsort für diese bedrohten Tiere, sondern auch wichtige Bildungsstätten. Sie informieren die Öffentlichkeit über die Bedrohung des Amurleoparden und die Notwendigkeit des Schutzes. Einige Zoos bieten sogar interaktive Programme an, bei denen Besucher einen "Adoptieren-ein-Leopard"-Tag erleben können, um Spenden für den Schutz dieser Art zu sammeln.

Der Leopard und die Liebe zum Klettern

Jetzt noch eine kleine Anekdote: Amurleoparden sind großartige Kletterer. Sie können nicht nur ihre Beute auf Bäume schleppen, sondern lieben es auch, einfach herumzuklettern. In Zoos werden ihnen oft spezielle „Leopardenspielplätze“ gebaut – mit Seilen, Hängematten und Baumstämmen – damit sie sich ordentlich austoben können. Und ja, dabei sehen sie manchmal aus wie überdimensionierte Hauskatzen, die sich mit einem neuen Kratzbaum vergnügen!

Was kannst du tun, um zu helfen?

Obwohl die Anzahl der Amurleoparden in der Wildnis erschreckend gering ist, können wir alle etwas tun, um zu helfen. Spenden an Organisationen, die sich für den Schutz dieser Katzen einsetzen, sind eine Möglichkeit. Auch der bewusste Umgang mit Holzprodukten, um die Abholzung von Wäldern zu verringern, spielt eine Rolle. Und schließlich hilft es, sich weiter zu informieren und das Bewusstsein für die Bedrohungen zu schärfen, mit denen der Amurleopard konfrontiert ist.

Fazit

Der Amurleopard ist ein wahres Naturwunder – ein anmutiger, starker Überlebenskünstler in einer der rauesten Regionen der Welt. Doch er ist auch ein eindrückliches Beispiel dafür, wie empfindlich unsere Ökosysteme sind und wie dringend sie unseren Schutz benötigen. Mit den richtigen Maßnahmen und der Unterstützung von Zoos und Naturschutzorganisationen könnte das "Phantom der Taiga" wieder zahlreicher durch die Wälder streifen.

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