Kerabau
(Asiatischer Wasserbüffel)
Bubalus arnee
Haltungen: Deutschland: 2 (Berlin Tierpark, Cottbus Tierpark) Restliches Europa: 4
Vorkommen: Asien
Kopf-Rumpf-Länge: bis 300 cm
Schulterhöhe : bis 180 cm
Schwanzlänge: 60 - 80 cm
Gewicht: bis 1000 kg (Domestizierte meistens nicht mehr als 500 Kg)
Nahrung: Gräser, Ufer Vegetation
Gefährdungsstatus: nicht gefährdet
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Weitere Infos:
Die Wasserbüffel kommen sowohl als domestizierte, als auch als wilde Form vor. Die Farbe der wilden Tiere ist grau, braun oder schwarz. Bei den Hausrindern gibt es auch schwarz-weiß gescheckte oder ganz weiße Tiere. Auch sind diese meist kleiner und leichter als ihre wilden Verwandten.
Die weit auseinander gespreizten Hufe (auf den Fotos eher nur zu erahnen) geben den Tieren in ihrem sumpfigen Lebensraum sicheren Halt.
Beide Geschlechter tragen Hörner, die entweder geradlinig zur Seite weisen oder sich halbkreisförmig nach innen krümmen. Sie erreichen eine Spannweite von 2 Metern, die Hörner der Weibchen sind allerdings etwas kürzer.
Den Lebensraum des wilden Wasserbüffels bilden offene Feuchtgebiete, Sumpfwälder und dicht bewachsene Flusstäler. Zum Schutz vor Insekten und zur Abkühlung hält er sich oft im Wasser oder im Schlamm auf. Anschließend ist die Haut von einer dichten Schlammschicht bedeckt, die kein blutsaugendes Insekt durchdringen kann.
Kerabaus leben in Familiengruppen von etwa dreißig Individuen, die von einer alten Kuh angeführt werden. Die Herden bestehen aus Weibchen und ihren Jungen. Junge Weibchen bleiben für gewöhnlich bei der Herde; jüngere Männchen werden dagegen im Alter von zwei Jahren aus der Herde vertrieben. Anfangs schließen sich die jungen Bullen in kleineren Junggesellenverbänden zusammen. Später leben sie als Einzelgänger, die sich zur Paarungszeit einer Herde anschließen. Die dominante Kuh behält auch in dieser Zeit die Führung der Gruppe und jagt nach dem Ende der Paarungszeit die Bullen davon. Alte Bullen, die sich nicht mehr paaren können, leben bis zu ihrem Tod als dauerhafte Einzelgänger.
Eine Kuh trägt etwa alle zwei Jahre ein Junges aus. Dies wird nach einer Tragzeit von ca. 11 Monaten geboren. Im Alter von zwei bis drei Jahren erlangen die Tiere die Geschlechtsreife. Die Lebensdauer eines wilden Wasserbüffels beträgt 25 Jahre; in der Obhut des Menschen werden Wasserbüffel noch einige Jahre älter.
Das Verbreitungsgebiet des wilden Wasserbüffels ist kontinuierlich geschrumpft. Er wird von der IUCN als „stark gefährdet“ geführt. Die Angaben schwanken jedoch. Es ist schwer zu sagen, welche der wild lebenden Tiere nicht vielleicht doch von verwilderten Hausbüffeln abstammen. Nach eigenen Angaben ist Indien das Land mit den meisten ungezähmten Wasserbüffeln (3000 Individuen). Im restlichen Asien kommen fast ausschließlich domestizierte Tiere vor.
Weltweit gibt es 150 Millionen domestizierte Wasserbüffel (Hausbüffel). Aufgrund der Umstellung auf maschinelles Pflügen ist der Einsatz und damit auch die Zahl der Tiere drastisch zurückgegangen
Gezähmt wurde der Kerabau wohl vor ca. 4000 Jahren in Indien und China.
In historisch jüngerer Zeit gelangten Wasserbüffel auch in andere Regionen: Unter anderem in Nordafrika, Südamerika, Süd- und Mitteleuropa (z.B. Italien) und Australien leben heute Wasserbüffel. In Australien verwilderten die Tiere und besiedelten den Norden des Landes.