Zentralamerikanische Langschwanzkatze
(Mittelamerikanischer Margay)
Leopardus wiedii nicaraguae
Haltungen: Deutschland: 1 (Tierpark Berlin)
Restliches Europa: 0
Vorkommen: Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica
Lebensraum: Wälder (überwiegend trop. und subtrop. Regenwald), Plantagen; vom Tiefland bis (selten) 1500 m ü.NN
Kopf-Rumpf-Länge: 46 – 79 cm
Schwanzlänge: 33 - 51 cm
Gewicht: 2,6 – 4 kg
Nahrung: kleinere Säugetiere (Nagetiere, Agutis, Kaninchen, Beutelratten, Primaten u.a.), Vögel (Tinamus, Hokkohühner u.a.), Reptilien, Amphibien, Insekten, Früchte
Gefährdungsstatus: gering gefährdet
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Weitere Infos:
Langschwanzkatzen ähneln in ihrem Äußeren dem Ozelot, sind aber etwas kleiner und besitzen, wie der Name schon sagt, einen längeren Schwanz. Das Fell wie ist wie beim Ozelot gelbbraun und mit dunklen, in Streifen angeordneten, ringförmigen Flecken versehen. Der Kopf ist kurz und abgerundet. Auf den Fotos kann man gut den weißen Fleck auf der Rückseite der Ohren sehen. Diesen besitzen auch viele andere Katzenarten. Es gibt keinen auffälligen Sexualdimorphismus. Das heißt, Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht sehr voneinander.
Die größte Bedrohung stellen heute die Waldrodungen dar, welche den Lebensraum der Tiere immer weiter einschränken. Als Art, die auf ein Leben im Wald spezialisiert ist, ist die Langschwanzkatze von diesen Vorgängen stärker betroffen als etwa der verwandte Ozelot. Sie gilt als scheu und selten. Trotz ihres grundsätzlich großen Verbreitungsgebietes ist sie aufgrund ihrer Abhängigkeit vom Lebensraum Wald gefährdet. Die IUCN schätzt, dass die Gesamtpopulation um 30 % über die nächsten Jahre abnehmen wird.
In der Vergangenheit litt die Langschwanzkatze unter der Pelzindustrie. Inzwischen ist sie zum Glück durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen vor dieser menschlichen Barbarei geschütz.
Langschwanzkatzen sind ausgezeichnete Kletterer, daher rührt auch der Name „Baumozelot“. Die geschickten Tiere scheinen einen großen Teil ihres Lebens in den Bäumen zu verbringen, obwohl sie bisweilen auch am Boden auf die Jagd gehen. Sie können die Hinterbeine so weit einwärts drehen, dass es ihnen möglich ist, allein mit den Hinterbeinen an einem Ast abwärts zu hängen. Sie haben außerdem sehr bewegliche Zehen und sehr breite Pfoten, was ebenfalls zu einer sicheren Fortbewegung auf Ästen beiträgt. Die Langschwanzkatze ist neben dem Nebelparder und der Marmorkatze eine der wenigen Katzenarten, die kopfüber einen Baum hinunterklettern können.
Eine faszinierende Besonderheit ihres Jagdverhaltens ist die Stimmenimitation (Mimikry). Beispielsweise kann die Langschwanzkatze die Stimme eines verletzten Tamarinbabys imitieren, um so die erwachsenen Krallenaffen anlocken und angreifen zu können.
Die Tiere können sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sein. Die Reviere sind rund 15 bis 43 Quadratkilometer groß. Zur Paarung finden sich die Einzelgänger zu kurzlebigen Paaren zusammen. Eine festgelegte Paarungszeit gibt es jedoch nicht, die Weibchen sind in ihrem eigenen Zyklus etwa eine Woche empfängnisbereit.
Die Tragzeit dauert um die 80 Tage, pro Wurf bringt das Weibchen dann ein bis zwei Junge zur Welt. Die Neugeborenen sind zunächst blind und auf die Mutter angewiesen. Erst mit zwei Monaten können sie feste Nahrung zu sich nehmen. Im Alter von etwa 10 Monaten sind sie dann fast ausgewachsen.
Es liegen keine Daten darüber vor, wie alt Langschwanzkatzen in der freien Wildbahn werden. In Gefangenschaft wurde das älteste Tier 24 Jahre alt.