Zentralasiatischer Luchs
(Altai-Luchs)
Lynx lynx isabellinus
Haltungen: Deutschland: 2 (Tierpark Berlin, Tierpark Luckenwalde) Restliches Europa: 5
Vorkommen: Altai: Russland, China, Mongolei and Kasachstan
Kopf-Rumpf-Länge: 110 cm
Schwanzlänge: 15 - 25 cm
Gewicht: 20 - 22 kg
Nahrung: Säugetiere bis etwa Rehgröße, Bodenvögel
Gefährdungsstatus: nicht gefährdet
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Weiter Infos:
Der Zentralasiatische Luchs ist eine Unterart des Eurasischen Luchses (lynx lynx), den wir aus unseren Breiten kennen. „Altai Luchs“ ist vermutlich ein Synonym, jedoch gibt es Forscher, die ihn als eine andere Unterart bezeichnen (lynx lynx wardi). Der Eurasische Luchs ist die größte der vier Luchsarten.
Charakteristisch für den Luchs sind die Pinselohren, welche bei der Ortung von Geräuschen helfen. Das wichtigste Sinnesorgan sind jedoch die mandelförmigen, nach vorne ausgerichteten Augen. Sie erlauben es ihm, auch in seiner bevorzugten Tageszeit, der Dämmerung, zu jagen.
Den breiten und rundlichen Kopf flankiert ein sehr ausgeprägter Backenbart. Die Funktion ist nicht vollständig geklärt, entweder dient er als Stimmungsbarometer gegenüber Artgenossen oder er sorgt für eine Schallreflektion.
Der Körperbau des Luchses wirkt quadratisch. Die Langbeinigkeit ermöglicht das Jagen im Schnee. Die Färbung des Fells an der Körperoberseite variiert zwischen hellem Sandgrau bis Isabellfarben. Das Fell an Kinn, Brust und Bauch ist weißlich. Die Zeichnung des Fells ist individuell unterschiedlich. Im Winter besitzt der Luchs eins der dichtesten Felle der Tierwelt. Der sehr kurze Schwanz des Luchses endet in einer schwanzen Spitze. Durch die großen Pranken sinkt das Tier weniger tief in den Schnee ein. Als Vertreter der Familie der Katzen kann der Luchs seine Krallen beim Laufen einziehen, woran man die Fährte von Hundeartigen wie Füchsen unterscheiden kann.
Der bevorzugte Lebensraum des Tieres sind Wälder. Man findet den Luchs jedoch ebenso in bergigen Wüstenregionen in Zentralasien mit seinen Hochebenen. Das südliche Verbreitungsgebiert dehnt sich bis zu den Ausläufern des Himalayas in Tibet und Indien aus. In seinem Revier ist der Luchs darauf angewiesen, immer mal wieder das bejagte Gebiet zu wechseln. Die Reviere der Männchen sind fast doppelt so groß wie die der Weibchen.
Die Paarungszeit, die sogenannte „Ranzzeit“ findet zwischen Februar und April statt. Nur in dieser Zeit finden sich die Einzelgänger zusammen. Die Tragzeit dauert etwa 73 Tage, dann kommen zwei bis fünf blinde Jungen zur Welt. Der Vater hat sich zu dieser Zeit dann schon verzogen und zahlt auch keinen Unterhalt. Die Jungen bleiben etwa ein Jahr, bis zum nächsten Frühjahr, bei der Mutter. Doch nicht alle schaffen es bis zur Suche nach einem eigenen Revier, die Sterblichkeit der Jungtiere ist sehr hoch. Neben Bären und Wölfen können auch Leoparden zur tödlichen Gefahr werden. Doch wir Menschen machen der Natur mal wieder Konkurrenz, der Straßenverkehr kostet sehr viele junge Luchse das Leben. Auch finden nur 25% der Luchse ein eigenes Revier, was sie beziehen können. Haben sie all diese Hürden gemeistert, können Luchse 10 bis 15 Jahre alt werden. In Gefangenschaft liegt die Lebenserwartung bei bis zu 25 Jahren.
Der Eurasische Luchs gilt als „nicht gefährdet“ nach der IUCN, jedoch ist zumindest in Mittel- und Westeuropa das Überleben stabiler Populationen fraglich. In den unberührteren Gegenden Zentralasiens hat der Luchs sicherlich bessere Voraussetzungen für die Zukunft.