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Moschusochse
Ovibos moschatus

 

Haltungen:                         Deutschland: 1 (Berlin Tierpark)                                                                                                         Restliches Europa: 1

Vorkommen:                      nördliches Nordamerika, nördliches Asien, nördliches Europa

Lebensraum:                      Tundra

Kopf-Rumpf-Länge:          180 - 245 cm

Schwanzlänge:                  5 - 10 cm

Gewicht:                              200 - 410 kg

Nahrung:                             Gräser, Blätter, Kräuter, Blütenpflanzen, Wurzeln

Gefährdungsstatus:           nicht gefährdet

Moschusochse
Moschusochse
Moschusochse
Moschusochse
Moschusochse
Moschusochse
Moschusochse

Weitere Infos:

 

Der Moschusochse (Ovibos moschatus), auch Bisam- oder Schafsochse, ist ein Paarhufer der arktischen Tundren. Entgegen ihrem Aussehen und Namen gehören sie zu den Ziegenartigen (Caprini)

 

​Moschusochsen besitzen eine stämmige Gestalt mit kälteabhaltenden Fettpolstern. Auffällig sind der Buckel über der Schulter und der im Verhältnis zum übrigen Körper große Kopf. Ausgewachsene Tiere tragen außerdem eine ausgeprägte Mähne. Die Bullen erreichen eine Schulterhöhe von ca. 1,50 m.

Das lange Fell der Moschusochsen reicht fast bis zu den Hufen hinunter. Vor allem das sehr dichte Winterfell lässt die Tiere massig erscheinen. Gegen Ende des Winters ist dieses Haar ausgeblichen und die Fellfarbe überwiegend gelbbraun statt dunkel- bis schwarzbraun. Ältere Tiere sind generell etwas heller gefärbt. Das fünf Zentimeter lange Unterfell besteht aus feiner Wolle. Darüber liegt eine Schicht grober Schutz- oder Grannenhaare, die wesentlich länger sind und vor allem Hinterteil, Bauch, Flanken und Kehle bedecken.

 

Heute leben Moschusochsen in größerer Zahl in Grönland, Kanada, Sibirien und Alaska sowie als kleinere Herden in Norwegen und Schweden. Nachdem in einigen Regionen die Tiere ausgerottet waren, erfolgte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine geplante Wiederansiedlung.

Die Tiere bevorzugen als Lebensraum trockene Tundren, wobei sie aber große Kälte tolerieren. Überwiegend halten sie sich in tiefer gelegenen Ebenen und Flusstälern auf, in denen auf dem Permafrostboden eine saftige Vegetation entstehen kann. Die Wiederkäuer ernähren sich von Kräutern Moosen und den Blättern von Birken und Weiden. Da diese Nahrung nur im Sommer zur Verfügung steht, nehmen Moschusochsen in dieser Zeit zu und ernähren sich im Winter von den Fettreserven.

Während des Sommers umfasst eine Herde bis zu 15, im Winter um die 100 Tiere. Sie halten besonders engen Körperkontakt zueinander. Die Fress- und Ruhephasen werden übereinstimmend in der Herde eingehalten.

Bei einem Angriff von Wölfen oder auch von Jagdhunden bilden die Moschusochsen einen Verteidungsring, was sie leider zu einem leichten Ziel für Schusswaffen macht.

​Für die indigenen Völker der Arktis waren Moschusochsen seit jeher wertvolles Jagdwild.

Die Jagd auf die Tiere erreichte gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Das Fleisch diente bei der zunehmenden „Eroberung“ der Arktis dem Verzehr, Felle waren begehrte Handelsware.

Zum Niedergang der Moschusochsenpopulation trug auch der Ankauf von Kälbern durch zoologische Gärten bei: Zum Einfangen der Kälber schoss man die erwachsenen Tiere einer Herde einfach nieder. Auf diese Weise dürften für die 250 Moschusochsenkälber, die zwischen 1900 und 1925 an Zoos verkauft wurden, ca. 2000 erwachsene Tiere getötet worden sein. Nach Bekanntwerden dieser Fangmethoden stellten die Zoos nach 1925 den Erwerb von Moschusochsen ein.

​Durch den gesetzlichen Schutz der Tiere vor Bejagung haben sich die Bestände wieder deutlich erholt. In Grönland und Alaska ist den Inuit zur Traditionspflege eine begrenzte Jagd erlaubt.

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