
Hinter Türchen Nr. XX verstecken sich Kurzohr-Rüsselspringer
Der Tiergarten Kleve unterstützt den Adventskalender mit 2 Freikarten.
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Der Kurzohr-Rüsselspringer – ein tierisches „Hybrid-Wunder“
Der Kurzohr-Rüsselspringer ist eines dieser Tiere, bei denen man zweimal hinschauen muss: Er sieht aus, als hätte die Natur ein bisschen experimentiert – ein Körper wie eine Maus, Hinterbeine wie ein Mini-Känguru und eine kleine, bewegliche Rüsselnase wie ein winziger Elefant. Ein echtes „Hybrid-Wesen“ der Tierwelt, das so ungewöhnlich wirkt, dass man kaum glauben mag, dass es tatsächlich existiert. Dabei sind Rüsselspringer keine Nagetiere, sondern entfernter mit Elefanten und Erdferkeln verwandt – auch wenn man das bei einem Körpergewicht von nur etwa 50 Gramm kaum glauben mag.
Anpassung an ein Leben in Trockenheit
Die zierlichen Tiere leben in den trockenen Regionen des südlichen Afrikas, vor allem in Namibia, Botswana und Südafrika. Dort bewohnen sie felsige Wüsten und Buschlandschaften, in denen sie blitzschnell zwischen Steinen und Wurzeln umherhuschen. Ihr Körperbau ist perfekt für das Leben am Boden: kräftige Hinterbeine für kurze Sprünge, lange Hinterfüße für schnellen Antritt und eine empfindliche Rüsselnase, mit der sie Insekten aufspüren.
Ein selten treues Paar
Kurzohr-Rüsselspringer sind tagaktiv und unglaublich flink. Sie leben meist paarweise und bilden feste Partnerschaften – eine Seltenheit unter Kleinsäugern. Das Paar teilt sich ein Revier und schläft eng zusammengerollt in kleinen Felsspalten oder Höhlen.
Mini-Sprinter mit schneller Kindheit
Nach einer Tragzeit von rund zwei Monaten bringt das Weibchen ein bis zwei Jungtiere zur Welt. Anders als viele andere Kleinsäuger sind Rüsselspringerbabys Nestflüchter: Sie kommen mit Fell, offenen Augen und kräftigen Beinen zur Welt. Schon kurz nach der Geburt können sie kleine Sprünge machen und folgen den Eltern neugierig durch die Umgebung. Innerhalb weniger Wochen sind sie selbstständig – doch in dieser Zeit tapsen sie noch unbeholfen umher, üben das Schnüffeln und Jagen und sehen dabei aus wie winzige, wuselige Fellknäuel.
Ein Blick in den Zoo – und vielleicht ein Glückstreffer
Auch in Zoos sind Kurzohr-Rüsselspringer kleine Besonderheiten. Ihre Haltung gilt als anspruchsvoll – umso bemerkenswerter ist, dass der Tiergarten Kleve die größte Rüsselspringerhaltung Deutschlands betreibt. Dort gelingt regelmäßig die Nachzucht dieser faszinierenden Tiere, und Besucher können mit etwas Glück sogar die winzigen Jungtiere beobachten, wie sie neugierig durch ihre felsige Anlage huschen.
Ein kleines Wunder der Evolution
Wer sie dort entdeckt, hat wahrlich ein seltenes Schauspiel vor sich: ein Tier, das aussieht, als wäre es aus mehreren Tierarten zusammengesetzt – und dabei doch ein völlig eigenes, wunderbares kleines Wesen ist.
Vorkommen:
Südafrika, Südwestafrika
Lebensraum:
Savanne, Wüsten, Halbwüsten (Karoo)
Kopf-Rumpf-Länge:
10 - 11,5 cm
Schwanzlänge:
10 - 13 cm
Gewicht:
40 - 50 g
Nahrung:
Ameisen, Termiten, Insekten und pflanzliche Kost
Fortpflanzung:
Nach einer Tragzeit von etwa 56 Tagen bringt das Weibchen ein bis zwei Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere sind Nestflüchter und werden von der Mutter nur kurzzeitig gesäugt, was als „System des Absentismus der Mutter“ bezeichnet wird.
Gefährdungsstatus:
LC (nicht gefährdet)




