Hinter Türchen Nr. 24 versteckt sich das Wisent

Der Wisentgehege Springe unterstützt den Adventskalender mit einer Erwachsenen Jahreskarte und einer Familienjahreskarte.
Vielen Dank für die großzügige Spende und die Unterstützung!

 

Das Wisent – Europas sanfter Gigant

Wisentbullen bringen bis zu 900 Kilogramm auf die Waage und wirken mit ihrem hohen Schulterbuckel, dem dichten Fell und dem breiten Kopf wie lebende Naturdenkmäler. Einst streiften Wisente in großen Herden durch Europa – heute sind sie in freier Wildbahn nur noch selten zu finden. Die letzten wilden Populationen leben vor allem in Polen, der Slowakei und im Kaukasus. In Deutschland spielen Wildparks wie das Wisentgehege Springe eine entscheidende Rolle bei Erhaltungszucht und Wiederansiedlung.

Anpassungskünstler der Wälder

Wisente sind trotz ihrer Größe erstaunlich beweglich. Sie leben in lichten Wäldern und offenen Wiesenlandschaften, wandern langsam durch ihr Revier und verbringen den Großteil des Tages mit Fressen: Gräser, Kräuter, junge Zweige und Rinde stehen auf dem Speiseplan. Wisente sind Herdentiere – Bullen leben häufig in lockeren Männchengruppen oder als Einzelgänger, während Kuhherden mit Jungtieren stabil zusammenbleiben.

Ein behüteter Start ins Leben

Die Paarungszeit liegt im späten Sommer. Nach etwa neun Monaten Tragzeit bringt eine Kuh meist ein einzelnes Kalb zur Welt. Das Jungtier wiegt bei der Geburt bereits 20–30 Kilogramm, steht nach kurzer Zeit auf wackeligen Beinen und folgt der Mutter bald durch die Herde. Die ersten Wochen wird es eng behütet: Andere Kühe bilden oft eine schützende „Tantenwache“, während das Kalb schläft oder säugt.

Kleine Riesen beim Großwerden

Wisentkälber wachsen schnell. Schon nach wenigen Monaten fressen sie neben der Muttermilch erste Kräuter und beginnen, mit Gleichaltrigen zu spielen: Sie stoßen die Köpfe zusammen, springen seitlich wie übermütige Ziegen und üben spielerisch die Gesten, die später im Erwachsenenleben wichtig werden. Erst nach gut einem Jahr lösen sich die Jungtiere allmählich von der Mutter, bleiben aber meist weiterhin in der Herde.

Erhalt durch Menschenhand

Da Wisente lange Zeit fast ausgestorben waren, ist jede erfolgreiche Nachzucht ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz. Einrichtungen wie das Wisentgehege Springe spielen dabei eine Schlüsselrolle: Hier gelingen regelmäßig Nachzuchten, Jungtiere wachsen in stabilen Herdenverbänden auf – und Besucher haben die seltene Chance, Europas größten Landsäuger ganz aus der Nähe zu erleben.

Seit den frühen 2000er Jahren werden Wisente außerdem wieder in freier Wildbahn angesiedelt – vor allem in den rumänischen Karpaten. Das Wisentgehege Springe übernimmt dabei eine zentrale Rolle: Es wählt geeignete Tiere in Deutschland aus, bereitet sie auf die Auswilderung vor und stellt jährlich rund zwölf Wisente als geschlossene Herde für das WWF- und Rewilding-Projekt in Rumänien bereit.
Ab 2026 übernimmt Springe diese Vorbereitung und Koordination zusätzlich auch für Tiere aus der Schweiz.

Vorkommen:

ursprünglich West-, Mittel- und Südosteuropa bis zum Kaukasus; durch Wiederansiedlungen wieder wachsende Bestände in Polen, Weißrussland, Litauen, Russland, der Slowakei und Deutschland

Kopf-Rumpf-Länge:

230 - 350 cm

Schwanzlänge:

75 cm

Gewicht:

500 - 1000 kg

Nahrung:

Gräser, Kräuter, Triebe, Knospen, Moose, Flechte

Gefährdungsstatus:

NT (gering gefährdet)

Haltungen:
113 mal in Europa / 59 mal in Deutschland

Quelle: www.zootierliste.de

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