Adventskalender - Walross









Vorkommen: Beringmeer, Tschuktschensee bis Laptewsee im Westen und westl. Beaufortsee im Osten, südlich bis zum Nordpazifik, bis Japan und südl. Z-Alaska
Lebensraum: flache Küstengewässer, nahe Kontinentalabhängen oder Packeisflächen
Kopf-Rumpf-Länge: 260 - 320 cm
Gewicht: 800 - 1500 kg
Nahrung: Muscheln, Schnecken, Garnelen, Krabben
Gefährdungsstatus: DD (Daten unzureichend)
Aktuell 1 in Deutschland und 3 Haltungen in der EU gesamt. Eine Liste finden sie hier
Walrosse, majestätische Bewohner der Arktis, sind faszinierende Geschöpfe, die nicht nur mit ihren beeindruckenden Stoßzähnen und ihrem massigen Körper beeindrucken, sondern auch mit ihrem einzigartigen Verhalten und ihrer verspielten Natur. Diese Meeresriesen sind jedoch in der Europäischen Union nur in drei ausgewählten Zoos zu finden, darunter der Tierpark Hagenbeck in Hamburg, Pairi Daiza in Belgien und das Dolfinarium Harderwijk in den Niederlanden.
In freier Wildbahn verbringen Walrosse den Großteil ihres Lebens auf Eisschollen, wo sie sich sonnen, ausruhen und miteinander interagieren. Ihre markanten Stoßzähne, die bei den Männchen besonders imposant sind, dienen nicht nur als Werkzeug zum Anklammern an Eisschollen, sondern auch als Waffe und zur Kommunikation.
Die Herausforderungen der Haltung von Walrossen in Gefangenschaft sind besonders in der Europäischen Union evident, da diese Tiere nur in drei Zoos präsent sind. Diese restriktiven Platzverhältnisse und die begrenzte Möglichkeit zur natürlichen Fortbewegung stellen eine ständige Herausforderung dar, die von engagierten Zoologen und Tierpflegern bewältigt werden muss. Trotz dieser Schwierigkeiten spielen Zoos eine wichtige Rolle im Schutz und Erhalt dieser faszinierenden Art.
Walrosse sind äußerst soziale Tiere, die in der freien Natur in großen Gruppen, sogenannten Herden, leben. Diese Gruppen bieten nicht nur Schutz vor Raubtieren, sondern ermöglichen auch die Fortpflanzung und den sozialen Austausch. In Zoos ist es eine besondere Herausforderung, eine Umgebung zu schaffen, die diesen sozialen Bedürfnissen gerecht wird. Die begrenzte Anzahl an Walrossen in europäischen Zoos erschwert zudem die Möglichkeit, eine stabile und vielfältige soziale Struktur aufzubauen.
Ein weiteres charakteristisches Verhalten der Walrosse ist ihre beeindruckende Fähigkeit zur Lautäußerung. Grunzen, Bellen und Schnaufen sind nur einige der Geräusche, mit denen sie miteinander kommunizieren. Dieses facettenreiche Vokabular dient nicht nur zur Verständigung, sondern auch zur Markierung von Territorien und zur Paarungsbereitschaft. In Gefangenschaft ist es eine besondere Herausforderung, diesen natürlichen Kommunikationsreichtum zu fördern und zu erhalten.
Die begrenzte Anzahl von Walrossen in europäischen Zoos unterstreicht die Wichtigkeit von Bildungsprogrammen, Forschungsprojekten und Artenschutzbemühungen, um das Bewusstsein für die Bedrohungen zu schärfen, denen Walrosse in freier Wildbahn ausgesetzt sind. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Zoos und Naturschutzorganisationen können Strategien entwickelt werden, um den Bestand der Walrosse zu sichern und ihre Lebensräume zu schützen.
Insgesamt müssen wir anerkennen, dass die Haltung von Walrossen in Gefangenschaft eine komplexe Aufgabe ist, die nicht nur die physischen Bedürfnisse, sondern auch das emotionale Wohlbefinden dieser faszinierenden Meeresbewohner berücksichtigen muss. Nur durch engagierte Bemühungen können wir sicherstellen, dass diese Charakterköpfe der Meere auch weiterhin in ihrer ganzen Pracht und Vielfalt bewundert werden können – sei es in der Arktis oder in den wenigen ausgewählten Zoos, die sich der Herausforderung der artgerechten Haltung stellen.