Zoo Heidelberg
Erfahrungsbericht aus 2020
Eröffnung: 1934
Größe: ca 10,2 ha
Tiere: ca 2480
Besucher: ca 500000
Adresse: Tiergartenstraße 3
69120 Heidelberg
Erster Eindruck
Schon bevor wir ins Zooparkhaus fuhren, bot sich uns ein erster faszinierender Blick in den Zoo durch eine große Glasscheibe, die direkt in das Bärengehege führte – das sogenannte Bärenfenster. Dies weckte sofort die Vorfreude. Im relativ neuen Eingangsbereich entlockte uns ein lebensgroßer Plüsch-Orang-Utan mit Mundschutz an einer der Kassen ein Schmunzeln.
Ausschilderung
Zum Zoo: Schon frühzeitig wird mit Schildern auf den Zoo hingewiesen. Da der Zoo jedoch im Bereich vieler Kliniken liegt, die ebenfalls und vor allem auf die gleiche Weise ausgeschildert sind, ist es ratsam, einen Beifahrer dabeizuhaben, der den Überblick behält.
Im Zoo: Die Wege im Zoo sind gut ausgeschildert. Es gibt Wegweiser mit Piktogrammen, sodass sich auch Besucher ohne deutsche Sprachkenntnisse, Kinder etc. leicht orientieren können. Der kostenlose Zooplan ist eine hilfreiche Unterstützung bei der Orientierung.
An den Gehegen: Die Ausschilderung an den Gehegen ist informativ. Die Texte sind auf Deutsch und Englisch verfasst. Zoopädagogische Zusatzinformationen speziell für Kinder sind uns nicht aufgefallen. Es gab jedoch ein Gewinnspiel namens „Fährten-Pass“, bei dem Kinder die Bilder von acht Fuß-/Pfotenabdrücken den dazugehörigen Tieren zuordnen konnten. Die entsprechenden Abdrücke waren an den jeweiligen Gehegen angebracht.
Preise 2025
Der Eintritt für Erwachsene in der Hauptsaison beträgt 16 €.
Zusätzlich gibt es ein Kombiticket für die Zoos in Heidelberg, Landau und Karlsruhe. Es kostet 28 € und ist bei allen drei Zoos erhältlich. Nach der ersten Nutzung im ersten Zoo ist es 12 Monate gültig.
Rundweg
Ein Rundweg erschließt sich aus dem Aufbau des Zoos nicht von selbst, ist aber ausgeschildert. Da wir den Zoo jedoch mit einer Einheimischen besucht haben, haben wir ihn nicht genutzt. Aufgrund der aktuellen Situation gab es an einigen Stellen eine Einbahnstraßen-Regelung, die völlig unproblematisch war.
Gehege und Häuser
Wie viele andere Zoos und Tierparks ist auch der Zoo Heidelberg im Umbruch und passt seine Gebäude und Gehege den neusten Erkenntnissen, Standards und Vorgaben an. So sind zum Beispiel die Anlagen der Braunbären und Korsakenfüchse, das Außengehege der Lemuren und die Löwenanlage erweitert bzw. neu gestaltet worden. Auch das Elefantenhaus und das Außengehege der Waschbären sind relativ neu. Aufgrund der aktuellen Situation waren die Tierhäuser geschlossen.
Rastmöglichkeiten
Rastmöglichkeiten sind in ausreichender Anzahl vorhanden. An vielen Gehegen gibt es die Möglichkeit, auf Bänken zu verweilen und die Tiere zu beobachten. Durch den Baumbestand gibt es auch viele Schattenplätze. Zudem stehen an bestimmten Stellen Tische und Bänke für ein gemütliches Picknick bereit.
Spielmöglichkeiten
Neben dem großen Spielplatz „Arche“ im Gastronomiebereich gibt es weitere kleine Spielplätze an verschiedenen Stellen im Park. Die Streichelwiese befindet sich gerade im Um- bzw. Neubau.
Verpflegung
Rund um den Ausgang beim großen Spielplatz „Arche“ gibt es ein Café und einen Imbisswagen. Die beiden Mitarbeitenden waren sehr freundlich und arbeiteten – obwohl sie jeweils in der Mittagszeit alleine waren – erstaunlich zügig. Im Imbisswagen werden Bratwurst, Currywurst, Hot Dogs und Pommes zubereitet. Im Café gibt es die klassischen aufgetauten Muffins, Donuts etc., dazu zwei Sorten Pizza, Wiener Würstchen und Kartoffelsalat. Viele Getränke sind in Bio-Qualität bzw. fair gehandelt. Kaffee, Tee etc. wird in Pfandbechern ausgegeben. Auch das klassische Eisrepertoire wurde um vier Sorten Bio-Eis erweitert.
Die Currywurst haben wir nach zwei Bissen entsorgt. Die Pommes waren sehr knusprig. Die Bratwurst war okay. Die Eisschokolade (5,20 €) war völlig wässrig. Das Bioeis (125 ml für gut 4 €) hat richtig gut geschmeckt. Insgesamt war es jedoch, sowohl in Bezug auf Auswahl als auch Geschmack, das schlechteste Verpflegungsangebot auf unserer Zootour 2020.
Wir fragen uns: Warum muss es in einem Café-Bereich, der aktiv und offensiv mit Bio, Fair Trade und Lokalität wirbt und sogar ein Pfandsystem für Becher hat, im Jahr 2020 noch Plastiktrinkhalme und Plastiklöffel geben?
Sauberkeit
Die Sauberkeit des Geländes und der sanitären Einrichtungen war völlig in Ordnung.
Barrierefreiheit
Der Zoo ist barrierefrei und weist keine größeren Steigungen auf. Die Wege sind gepflastert, geschottert oder gemulcht. Letzteres ist zum Laufen sehr angenehm und sieht gut aus, könnte eventuell für Rollatoren bzw. Rollstühle etwas anstrengender sein.
Hunde
Hunde sind hier erlaubt, müssen aber an der kurzen leine geführt werden.
Highlight
Das 2019 fertiggestellte Löwengehege mit der daran angeschlossenen Erdmännchen-Anlage ist wirklich gelungen. Man kann dort auf Augenhöhe mit Erdmännchen und Stachelschweinen gehen und gleichzeitig die Löwen beobachten. In vielen Gehegen wurde bewusst Wasser eingesetzt, nicht nur als Trink- oder Badequelle für die Tiere, sondern auch zur optischen und akustischen Bereicherung (kleine Wasserfälle).
Tipps
Es gibt eine Jugendherberge, die direkt an den Zoo angrenzt, sodass man sogar in manche Gehege sehen kann. Wer vorhat, in der weiteren Umgebung mehrere Zoos zu besuchen, für den lohnt sich das Kombi-Ticket (Heidelberg/Karlsruhe/Landau). Und vergessen Sie nicht, das Parkhausticket an der Kasse abstempeln zu lassen, denn dann kostet das Parken deutlich weniger.
Fazit
Der Zoo Heidelberg ist ein schöner Zoo mit vielen ansprechenden Gehegen, bei dem sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt und man viele schöne Stunden verbringen kann. Allerdings sollte man sich lieber selbst etwas zu essen mitbringen, da die Qualität des dort erhältlichen Essens eher bescheiden ist.






