Hybridbären Tips und Taps - Stand 07.2018

Eine Geschichte des Klimawandels im Zoo Osnabrück

 

Diesmal stellen wir euch gleich zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten vor: Tips und Taps aus dem Zoo Osnabrück. Die beiden waren Geschwister und fielen durch ihre einzigartige Abstammung auf – sie waren Hybridbären.

 

Die ungewöhnliche Geburt der "Cappuccino-Bären"

 

Ihre Eltern waren Elvis, ein Eisbär, und Susi, eine Braunbärin. Damals, im Zoo Osnabrück, teilten sich Eis-, Braun-, Kragen- und Schwarzbären ein gemeinsames Gehege. Man ging davon aus, dass eine artübergreifende Paarung nicht erfolgreich sein würde und unternahm daher keine Vorsichtsmaßnahmen. Umso größer war die Überraschung, als im Januar 2004 die beiden kleinen Hybriden das Licht der Welt erblickten. Zunächst war nicht einmal klar, wer der Vater war, da die Schwangerschaft bis zur Geburt unentdeckt blieb.

 

Schnell stellte sich jedoch heraus, dass Elvis der Vater war. Nach dieser Entdeckung wurde die damals übliche, aber nicht artgerechte Haltung mehrerer Bärenarten in einem Gehege aufgelöst.

 

Von Kritik zu Botschaftern des Klimawandels

 

Anfangs sah sich der Zoo heftiger Kritik ausgesetzt. Einige Wissenschaftler forderten sogar, die „Bastarde“ zu töten, da die Mischung des Erbguts das Aussterben von bedrohten Arten beschleunigen könnte. Doch der Zoo stand fest zu seinen „Cappuccino-Bären“, wie die beiden aufgrund ihrer Fellfarbe liebevoll genannt wurden. Damals war diese Mischung noch etwas Neues und Aufregendes. Viele gingen davon aus, dass so etwas nur in Zoos geschehen könnte.

 

Doch 2006 wurde der erste Mischling in Kanada gesichtet und sofort erschossen. Der nächste wurde 2010 von einem Jäger erlegt, und eine DNA-Analyse bestätigte, dass es sich um einen Hybriden der zweiten Generation handelte. Es wurde klar: Der Klimawandel ermöglichte das Zusammentreffen von Eis- und Braunbären, da ihre Lebensräume zunehmend miteinander verschmolzen.

 

Tips und Taps hatten das Glück, schnell zu Publikumslieblingen zu werden. 2010 konnten sie in ein neues Gehege ziehen, das speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet war, mit einem Wasserfall, einem Teich und viel Platz zum Laufen und Klettern. Zusätzlich lebten Silberfüchse in einem angrenzenden Bereich, der über kleine Tore mit dem Gehege der Bären verbunden war. So konnten die Füchse das große Gehege mit nutzen, sich aber auch jederzeit zurückziehen.

 

2012 wurden Tips und Taps zu offiziellen Botschaftern des Klimawandels ernannt. Der anfangs kritisierte Zoo erhielt nun viel Lob für seine Arbeit mit den beiden Bären. Ihre Rolle als Botschafter verdeutlichte, wie der Klimawandel den Lebensraum und das Verhalten von Tieren beeinflusst.

 

Ein tragisches Ende und Taps' weiteres Leben

 

Im März 2017 ereignete sich jedoch ein tragisches Ereignis, das den Zoo erneut in den Fokus der Öffentlichkeit brachte. Bärin Tips entkam aus ihrem Gehege und gelangte in den Besucherbereich des Zoos. Aufgrund mehrerer unglücklicher Umstände – darunter ein durchbrochener Elektrozaun und eine fehlerhafte Montage eines weiteren Zaunelements – konnte die Bärin entkommen. Da eine Betäubung kurzfristig nicht möglich war und die Sicherheit der Besucher gefährdet war, entschieden sich die Mitarbeiter schweren Herzens, Tips zu erschießen.

 

Seitdem lebt Taps allein in dem Gehege, weiterhin gelegentlich besucht von den Silberfüchsen. Er bleibt ein beliebter Zoobewohner und wird von den meisten Besuchern des Zoos Osnabrück geliebt.

 

 

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