Mario Berndtgen - November 2019

Tierpfleger im Zoo Frakfurt

 

Was hat dich dazu bewegt, Zootierpfleger zu werden?

Früher in meiner Kindheit haben ich und meine Familie schon Tiere privat gehalten, darunter vornehmlich Papageien und Sittiche.

 

Was war dein bisheriger beruflicher Werdegang?

 

2004-2007 Ausbildung im Zoo Duisburg 

2007-2008 Geselle im Zoo Duisburg 

2009-2010 Loro Parque Fundación 

2010 3-monatiges Praktikum in der Al Wabra Wildlife Preservation Qatar 2011 6 Monate im Weltvogelpark Walsrode 

2011-2014 Fachabitur in Vollzeit gemacht 

2014-2015 Studium Animal Management in Leeuwarden, Niederlande 2015-2016 6 Monate im Zoo Neuwied 

2016-2017 5 Monate im Tierpark Hellabrunn München 

2017-2018 14 Monate in der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen 

2018-heute Zoo Frankfurt

 

Für welche Tiere bist du in Frankfurt verantwortlich?

Vögel von Papagei bis Weichfresser.

 

Kannst du uns beschreiben, wie ein normaler Arbeitstag als Tierpfleger aussieht?

Morgens werden die Tiere und deren Anlagen kontrolliert. Anschließend beginnt man, die Voliere bzw. das Gehege zu reinigen und sperrt je nachdem die Tierart ab, um ein sicheres Säubern zu gewährleisten. Je nach Tierart bekommt diese morgens eine kleine Ration Futter gereicht. Nach dem Säubern der Gehege bereitet man das Futter vor. So sieht meist ein Vormittag aus. Nachmittags entfernt man die Futternäpfe der Morgenfütterung und reicht nochmals frisches Futter nach. Anschließend bleibt meist noch Zeit für Nebenarbeiten wie Beschäftigung, Training oder Umgestaltungen im Gehege.

 

Was ist das Schwierigste am Beruf als Zootierpfleger?

Fällt mir nichts ein.

 

Was magst du am wenigsten an deinem Beruf?

Wenn ein Tier, zu dem man eine Beziehung aufgebaut hat, stirbt.

 

Würdest du heute den Beruf als Tierpfleger noch mal erlernen?

Auf jeden Fall.

 

Was muss jemand mitbringen, der diesen Beruf heute lernen möchte?

Interesse an Tieren, körperliche Fitness, Geduld.

 

Hast du ein Lieblingstier im Zoo?

Nein.

 

Sprichst du auch mit den Tieren, um die du dich kümmerst?

Ja. Zum Beispiel, wenn man mit Huftieren arbeitet, sollte man sich immer mit der Stimme ankündigen, bevor man ins Stallgebäude geht, damit die Tiere hören, dass jemand kommt und sie dadurch keine Panik bekommen, wenn ein Mensch im Pflegergang unterwegs ist. Außerdem kann das Sprechen bei den Tieren sehr beruhigend wirken.

 

Was war bisher der schönste Moment in deinem beruflichen Leben?

Mein Praktikum in Al Wabra, weil ich dort mit Spix-Aras arbeiten durfte, die es seit einigen Jahren nicht mehr im Freiland gibt, sondern nur noch in menschlicher Obhut. Das hat einem erst mal deutlich gemacht, wie wichtig die Arbeit der Zoos bei dieser Art ist.

 

Du bist ja sehr viel in anderen Zoos unterwegs. Welcher war deiner Meinung nach der beste Zoo, den du bisher besucht hast?

Chester Zoo. Weil er einen sehr exklusiven Tierbestand hat, was bedrohte Arten angeht, zum Beispiel Java-Buschelster, Fingertier, Hirscheber. Außerdem haben die meisten Arten sehr weitläufige Gehege und tolle Themengebiete wie "Islands", was die Inselwelt Asiens repräsentiert, mit den dort vorkommenden bedrohten Arten. Chester hat zudem noch ein großes Artenschutz-Department, wo sie sich um sehr viele Projekte In- und Ex-situ kümmern.

 

Vor einigen Monaten hast du eine Firma gegründet. Was genau macht diese?

Bei meiner Firma kann man bedruckte Fairtrade-Shirts und Jutebeutel mit bedrohten Tierarten darauf erwerben. Auf diesen ist immer der aktuelle IUCN-Status abgebildet, um somit auf die Bedrohtheit der jeweiligen Art aufmerksam zu machen. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf geht an Projekte der ZGAP.

 

Mit Marios Zoowelt hast du auch ein Artenschutzprojekt, kannst du uns etwas darüber erzählen?

Nein, eigene Artenschutzprojekte habe ich keine, aber ich unterstütze schon seit Jahren als Mitglied die ZGAP und demnächst auch mit einem Teil meines Erlöses meiner Shirts.

 

Was wünschst du dir für die Zukunft im Zoo und mit deiner Firma?

Ich wünsche mir, dass mir die Arbeit weiterhin viel Spaß bereitet und außerdem, dass ich damit einen kleinen Beitrag zum Erhalt verschiedener Arten leisten kann. Das sollte eigentlich das Wichtigste sein, warum wir diesen Job machen, da das 6. große Artensterben gerade voll im Gange ist. Zoos sind umso wichtiger, um die Bevölkerung aufzuklären, und das können auch wir Tierpfleger in unserer täglichen Arbeit.

Für meine Firma wünsche ich mir, dass sie weiter wächst und den Leuten meine Artenschutz-Shirts und -Beutel gefallen und ich sie demnächst mit neuen Motiven begeistern kann.

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